eBook: 3,99 € | 388 Seiten | Impress Verlag | 05. April 2018 Quelle: Carlsen Impress
**Gegen den Rest der Welt**
Umgeben von Schrott und nuklearem Ödland kämpft die 17-jährige Lys gemeinsam mit ihrem Vater ums tägliche Überleben. Wesen, die nicht mehr menschlich sind, durchstreifen das Land und nur die Mauer der Siedlung schützt die beiden vor ihrem sicheren Tod. Als ihr Vater spurlos verschwindet, ist Lys plötzlich auf sich allein gestellt und die Situation scheint für sie ausweglos. Bis sie einem Kopfgeldjäger begegnet, der sich selbst nur »Z« nennt und ihr anbietet sie in die nächste Stadt zu führen. Damit muss sich Lys allerdings nicht nur dem grausamen Alltag außerhalb ihrer Siedlung stellen, sondern auch den Gefühlen, die der verschwiegene Z in ihr hervorruft…
Mit »Wasteland« hat Emily Bähr eine romantische Dystopie geschaffen, die keine Wünsche offenlässt. Hochkarätige Spannung und eine einzigartige Atmosphäre lassen eine fantastische Geschichte entstehen, in der es vor allem auf eines ankommt: überleben.
//Alle Bände der romantisch-dystopischen Reihe:
— Wasteland 1: Tag des Neubeginns
— Wasteland 2: Zeit der Rebellion (Juli 2018)
— Wasteland 3: Moment der Entscheidung (Oktober 2018)//
Quelle: Carlsen Impress
Emily Bär ist mir natürlich ein Begriff. Das Buch „Ewig und Du“ ist mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben, durch seinen besonderen Humor und den sehr einnehmenden Schreibstil. Wasteland sieht nicht nur vom Erscheinungsbild ganz anders aus – eher düster und apokalypthisch, sondern die Richtung bzw. die Story schlägt auch eine völlig andere Richtung an…. Ich war wirklich überrascht, wenn nicht sogar geschockt über diesen Genrewechsel – obwohl ja laut der Autorin das Genre Fantasy eher ihr Metier ist und „Ewig und Du“ die Ausnahme bzw. Ausrutscher. Ihr könnt euch also vorstellen, wie gespannt ich auf diese Geschichte war und somit ist auch schon vorprogrammiert das ich es unbedingt lesen wollte.
Das Cover ist gewöhnungsbedürftig und ich weiß gar nicht so wirklich, was ich davon halten will. Ich mag die Prota nicht unbedingt auf dem Cover. Die Farbgestaltung passt natürlich zu einer apokalypse, allerdings spielt diese im Ödland und dazu passt es natürlich eher weniger. Es spricht mich aber dennoch an und stößt mich nicht gänzlich von sich.
Der Schreibstil ist immer noch locker und leicht zu lesen und hat mich auch von Anfang an gefesselt. Er ist der Story definitiv angepasst, denn zu einer Geschichte in einer rauen Welt im Ödland passt ein groberer Sprachgebrauch mit Kraftausdrücken. Den besonderen Humor, den wir in „Ewig und Du“ kennengelernt haben, werden hier vielleicht einige vermissen – aber trotzdem ist die Protagonistin Lys nicht weniger beeindruckend. Lys ist wahrlich schwer zu beschreiben, einerseits ist sie die Ängstlichkeit in Person und anderseits sehr vorlaut und wagemutig. Sie beherrscht Sarkasmus aus dem FF – ist sehr liebenswürdig und steht für die Menschen die sie lieb gewonnen hat ein. Ich finde Lys toll – eine Prota mit Herz und Verstand und einem passenden Mundwerk. Ihre Handlungen waren für mich jederzeit nachvollziehbar und authentisch.
Lys wächst in der Obhut Ihres Vaters auf und die beiden halten sich als Schrotthändler gerade eben so über Wasser. Lys fühlt sich sicher und geborgen, muss aber bei der Rückkehr von einem Streifzug entdecken, wie sehr sie sich doch getäuscht hat. Zu ihrem Glück, naht die Rettung durch einen Kopfgeldjäger namens „Z“. Ein geheimnisvoller mürrischer Zeitgenosse und eher als Einzelgänger geeignet und nicht als Herdentier. Denn wie es der Zufall so will, verdoppelt sich baldigst die Reisegruppe. Die Charaktere die Emily Bähr hier erschaffen hat, sind alles andere als langweilig oder unscheinbar. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und kämpft mit seinen eigenen irren Gedanken und Marotten. J.S. und Victoria passen auf jedenfall herrlich zu den beiden und die vier im Ganzen haben mir wirklich wundervolle Lesestunden bereitet und mich herzlichst lachen lassen. Ich mochte Sie wirklich alle, egal wie verrückt sie waren.
Die Geschichte fängt langsam an und beginnt stetig zu steigen. Der Spannungsbogen wird durch die Autorin langsam aufgebaut und durchweg gehalten. Zum Ende hin erfährt man immer mehr über die einzelnen Charaktere – ihre Vergangenheit, Geschichte und Beweggründe. Wer hier eine reine Zombieapokalypse a la Resident Evil erwartet, ist hier völlig fehl am Platz. Die Story beinhaltet so viel mehr, wartet mit unglaublichen Überraschungen auf und lüftet Geheimnisse, mit denen man nicht gerechnet hat.
Mir hat Wasteland 01: Tag des Neubeginns wirklich wunderbar gefallen. Es ist so anders und so erfrischend und hat seinen ganz eigenen Stil. Ich bin sehr auf Band 2 und 3 gespannt und hibbel der Veröffentlichung wirklich freudigst entgegen.
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