eBook: 9,99 €
Print: 12,90 €
320 Seiten
Verlag: Bastei Entertainment / Lübbe
erschienen am 27. März 2020
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Als der Debutroman des mysteriösen Autors J. Colby zur literarischen Sensation des Jahres wird, ist die junge Unidozentin Emiline neugierig, was hinter dem Hype steckt.
Doch dann entdeckt sie, dass das Buch ihre eigene unglückliche Kindheit erzählt. Was bedeutet, Jackson muss Jase sein, ihr einst bester Freund und erste große Liebe, den sie seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Zutiefst verletzt von dem Verrat macht sie sich auf die Suche, um ihn zur Rede zur stellen. Bald muss sie sich fragen, ob sie tatsächlich erfahren will, was damals geschah …
Quelle: Lübbe
Das Cover bietet einen gewissen Wiedererkennungswert zum vorherigen Buch. Somit verknüpft man Cover und Autor. Es gefällt mir, auch wenn es mit dem Inhalt nicht viel gemein hat. Es hebt sich aber vom Mainstream ab. Der Klappentext klang sehr vielversprechend. Ich erwartete eine gefühlvolle, intensive Geschichte und wurde nicht enttäuscht.
Zugegeben, ich hatte Mühe, mit Emiline warm zu werden. Ihr Leben ist von Eintönigkeit geprägt. Anstatt, ihre Träume zu verwirklichen, ist sie Gastdozentin, wobei sie ziemlich unglücklich ist. Doch sie ändert nichts daran. Selbst die Beziehung zu ihrem Freund, die seit sieben Jahren quasi durchexerziert wird, wirkt lieblos.
Als sie das erfolgreiche Buch des zuvor unbekannten Autors J. Colby liest, erkennt sie ihre eigene Geschichte wieder. Der Leser wird immer abwechselnd in das Buch im Buch mitgenommen, wodurch ich endlich Zugang zu Emiline fand. Ihre schwere Kindheit, ihr bester Freund, der zu ihrer ersten großen Liebe wurde … All das prägt natürlich ihr Leben und beschäftigt sie noch heute. Schnell wird klar, dass sie mit ihrer Vergangenheit nicht abgeschlossen hat.
In der Hauptgeschichte wirkt Emiline recht flach. Es kamen bei mir kaum Gefühle rüber. Aber im Buch des Autors fühlte ich mich ihr ganz nah. Man beginnt zu verstehen, warum sie zehn Jahre später ein wenig kalt wirkt.
Während sie in Etappen immer weiterliest, beginnt sie, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten, wozu natürlich auch der Autor gehört. Jase. Ihre Jugendliebe.
Menschen, die einen geprägt haben, lassen einen nie ganz los. Sie nehmen immer einen wichtigen Teil im Leben ein. Das wurde großartig rübergebracht. Das erste Aufeinandertreffen zwischen Emiline und Jase war sehr überraschend. Der Leser fiebert darauf hin, aber wie heißt es so schön? Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.
Der Schreibstil trägt den Inhalt. Die Autorin weiß, mit Worten umzugehen und den Leser tief in ihre Geschichte zu ziehen. Tiefgründigkeit und Emotionen (wenn auch erst im Verlauf) prägen diesen Roman, in dem es nicht nur um Liebe geht. Sondern darum, aus seinem Leben, das Beste zu machen, und Chancen wahrzunehmen, denn unsere Zeit ist begrenzt.
Ein überraschend einprägsamer Roman, der durch seine Facettenvielfalt überzeugt.
Das folgende Zitat aus dem Buch trifft es ziemlich gut: ›… aber ich schätze, das ist so, als würde man ein gutes Buch lesen. Die Art Buch, bei dem man nicht vorab wissen will, wie es endet, weil jeder Moment eine Geschichte für sich ist.‹
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